Die 5 grundlegenden Schritte ein Hosen-Schnittmuster anzupassen

Wie lernt man ein Hosen-Schnittmuster für die eigene Figur anzupassen und dann noch online? für viele nicht vorstellbar. Deswegen möchte ich heute den Weg einer Kundin beschreiben. Ihr Name ist Linda und sie hat große Schwierigkeiten passende Hosen zu finden. Sie näht sehr viel, traut sich aber nicht an das Thema Hosen nähen. Es erscheint ihr zu kompliziert, auch wegen ihrer Figur. Sie hat einen ausgeprägten Po und eine sehr schmale Taille.

Der Kursstart Lieblingshosen

In dem Hosen-Workshop hat Linda verstanden, wie ein Schnittmuster aufgebaut ist und warum es ihr nicht passen kann. Nun startet sie mit dem Kurs Lieblingshosen.
Der Kurs beginnt in 2 Wochen, damit sie erst einmal alle Materialien zusammen sammeln kann – das braucht seine Zeit. Vorab gibt es die passenden Videos, damit sie weiß, was sie braucht, z.B. einen passenden Nesselstoff für die Probehose und wie sie sich vermisst um das passende Hosen-Schnittmuster auszusuchen. Sie ist Nähanfängerin, also hat sie sich eine Hose mit einfachen aufgesetzten Taschen ausgesucht.

Figur Analyse und Zoom-Call

Wenn sie alles zusammen hat, kopiert sie das Schnittmuster in ihrer Größe. Dann werden alle Linien, die für die Anpassung und Orientierung wichtig sind, eingetragen.
Jetzt ist es an der Zeit, für einen ersten Zoom-Call. Linda lernt die anderen Teilnehmerinnen kennen und kann Fragen stellen. Das Schöne an der Gruppe ist, dass jede Teilnehmerin von der anderen lernt. Außerdem gibt es Fragen, auf die manche nicht kommt, die aber wichtig sind.
Mit Hilfe von einem Video und einer Checkliste macht sie eine Figur-Analyse und stellt fest, dass ihr Becken leicht nach hinten gekippt ist und dass sie minimal, leichte X-Beine hat. Das hat sie bisher gar nicht bemerkt. Ist also schon mal interessant.

Erste Anpassungen

Die ersten Anpassungen am Schnittmuster sind dran. Sie bringt alles auf die richtige Höhe, das heißt die breiteste Stelle am Schnittmuster sitzt anschließend dort wo ihr weitester Hüftumfang ist.
Auf dem kopierten Schnittmuster misst Linda die Hosenweite nach und vergleicht sie mit ihren eigenen Maßen. Sie stellt fest, dass das Muster nicht ganz passt und erkennt, wie fatal es wäre, es einfach so zu benutzen.
Mit ihrer Figur-Beobachtung lernt Linda wo sie jetzt schon anpasst. Damit ist sichergestellt, dass sie auf jeden Fall in ihre Probehose hineinpasst.

Die Probehose

Ja, und jetzt geht’s an die Probehose. Linda erfährt wieviel Nahtzugabe sie wo zugibt, welche Linien sie beim Zuschneiden überträgt und wie sie eine Probehose näht. Das natürlich ganz einfach ohne viel Schnickschnack.

Jetzt wird’s richtig spannend. Die erste Anprobe! Die Hose sitzt schon besser als jede andere Hose. Sie guckt sie sich ganz genau an und notiert, wo es Falten gibt.

Unter ihrem Po gibt es lange schräge Falten und an der Taille senkrechte Falten.Diese Falten werden als Stressfalten bezeichnet, weil sie durch eine gewisse Enge oder zu viel Weite entstehen. Je nachdem, wie sie verlaufen, sind sie ein Indikator dafür, wo Linda anpassen muss. Sie macht auch Fotos von sich mit der Hose und schickt sie mir zu. Am Anfang ist es gar nicht so einfach, alles zu erkennen. Ich sage ihr ganz genau, wo sie wieviel anpasst und was sie eigenständig ausprobieren kann. Linda steckt an der Hose ab und guckt, was dann passiert, ob es besser wird oder nicht.

Durch diese Faltenbeobachtung gibt es das Phänomen, dass sie unterwegs guckt, welche Falten andere an ihrer Hose haben und was man da tun könnte 🙂

Dieser Prozess ist in dem Kurs der längste und wird von mir intensiv begleitet. Linda bekommt mehr und mehr ein Verständnis dafür, wie eine Hose gut sitzen kann. Einmal die Woche treffen wir uns gemeinsam in der Gruppe. Für Linda ist es super spannend die Entwicklung der anderen Frauen zu sehen. Auch verändert sich ihr Umgang mit der eigenen Figur. Je besser die Hose sitzt umso mehr mag sie sich.

Letzte Hosen Anpassungen

Wenn die Falten weitestgehend „eliminiert“ sind, sucht sich Linda eine gute und bequeme Höhe für ihren Hosenbund aus und legt ihre Hosenlänge fest. Die Abnäher werden in eine schöne Position gebracht. Hinsetzen geht mit der Hose auch prima, sie rutscht hinten nicht herunter und ist angenehm.

Linda ist mit ihrer Hose sehr zufrieden. Es gibt noch kleinere Falten, manche sind für die Bequemlichkeit wichtig. Wenn die Hose zu über-angepasst ist, wird sie unbequem und zeichnet eventuell auch ungünstige Körperkonturen nach.
Alle Anpassungen werden während diese Prozesses auf das Schnittmuster übertragen. Die zweite Probehose geht an den Start. Diese hat weniger Linien, einen Hosenbund auf der richtigen Höhe und die Taschen sind auf dem Stoff markiert. Linda kann jetzt ganz genau sehen, ob ihr die Hose so gefällt und ob sie noch kleine Änderungen haben möchte.

Die erste echte angepasste Hose

Sie fühlt sich jetzt ganz sicher mit ihrem Hosenschnitt und weiß was die Linien bedeuten, wo wie zusammengesetzt wird.
Ihr erster „echter“ Hosenstoff ist ein sehr bunter Baumwollstoff, also schon eher auffällig. Dadurch, dass die Hose so gut sitzt wirkt sie nicht übertrieben bunt, sondern hat was sehr individuelles und auch Cooles. Ein echter Hingucker.
Als nächstes will Linda sich an einen sehr edlen, teuren Wollstoff wagen. Sie hat ihn schon ewig lange liegen und es immer wieder aufgeschoben. Ich bin gespannt, was für eine Hose sie daraus näht.



Der erste Schritt für einen guten Start in die Welt des Hosen Nähens ist das richtige
Schnittmuster. Worauf du dabei achten musst und wie du erste Anpassungen
machst, siehst du in der kostenlosen Anleitung – “Wie du ein gutes
Hosen-Schnittmuster findest” 👇



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