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Der ultimative Guide: Wie du einen Knopf perfekt an deine Hose nähst

Letzten Samstag habe ich einen Workshop gegeben, der sich um Hosenverschlüsse und Säume drehte. Die Teilnehmerinnen dachten zunächst, dass das doch ganz einfach sei. Aber wie das so ist: Beim Machen kamen eine Menge Fragen auf. Am Ende waren alle ziemlich überrascht, wie viel es doch zu beachten gibt – besonders beim Thema Knöpfe annähen. Eine Teilnehmerin konnte kaum glauben, wie fest ein Knopf sitzen kann, wenn man es richtig macht. Diese Erfahrung hat mich motiviert, die ganzen Tipps und Tricks hier mit euch zu teilen.

Die Position?

Beginnen wir mit dem Grundlegenden: der Positionierung des Knopfes. Die allgemeine Regel besagt, dass der Knopf einen Knopfdurchmesser vom Rand entfernt sein sollte. Persönlich finde ich es ästhetischer, wenn der Knopf etwas näher am Rand sitzt – eine kleine Anpassung, die den Unterschied macht. Wichtig: das Knopfloch sollte 2 mm länger als der Knopfdurchmesser sein, damit der Knopf gut hindurchpasst.

Warum überhaupt einen Steg?

Beim Annähen entstehen zwischen Knopf und Stoff kleine Fadenstege um die die Meisten das Fadenende einfach herumwickeln. So entsteht dort ein kleines Knäuel, das irgendwie, aber nicht so ganz richtig ist 😉 Was macht den Steg so wichtig? Ein Hosenbund, zum Beispiel, besteht aus mehreren Lagen, was ihm eine gewisse Stärke verleiht. So dick wie der Bund ist, so lang muss der Steg sein, damit der Knopf den Bund nicht herunterdrückt, sondern schön locker obenauf liegt. Dies sorgt dafür, dass der Knopf perfekt sitzt und den Alltagsbelastungen standhalten kann.

Die Wahl des richtigen Garns

Ein oft unterschätzter Aspekt ist die Wahl des Garns. Bei dicken Stoffen, wie denen eines Mantels oder einer Hose, solltest du zu einem dickeren Garn greifen. Knopflochgarn oder Jeansgarn sind hier deine besten Freunde. Sie gewährleisten, dass der Knopf die Strapazen des Alltags übersteht. Zusätzlich sieht stärkeres Nähgarn auf der Vorderseite des Knopfes, dort wo es sichtbar ist, schöner aus und bietet die Möglichkeit, mit auffälligeren Farben Akzente zu setzen. Dieses kleine, aber feine Detail macht deine Kleidung individuell und einzigartig.

Schritt-für-Schritt zum perfekten Knopf

1. Guter Start: Der Faden muss gleich beim Start gut vernäht sein. Dies ist das Fundament für einen haltbaren Knopf.

2. Positionierung: Halte den Knopf mit Daumen und Zeigefinger so, dass ein Abstand zwischen Knopf und Stoff besteht. Dieser Abstand ist dein Steg und sollte ungefähr der Dicke des Hosenbundes entsprechen.

3. Gleichmäßige Spannung: Während du den Knopf annähst, halte die Spannung aufrecht, damit die Stegfäden alle gleich lang werden. Die Anzahl der Fäden auf beiden Seiten (wenn der Knopf 4 Löcher hat) sollte gleich sein, um ein einheitliches Bild zu schaffen. Wenn du die zweiten Löcher nähst, steche so wie hier auf dem Bild mit etwas Abstand in den Stoff, damit der Knopf nicht nur an einem Punkt befestigt ist. Damit vermeidest du ein späteres Ausreißen vom Stoff.

4. Wickelung des Fadens: Nachdem der Knopf befestigt ist, wird der Faden um den Steg gewickelt. Beginne oben beim Knopf und beende die Wickelung unten beim Stoff. Dort vernähst du dann den Faden. Für ein besonders gleichmäßiges Ergebnis lege den Faden dicht an dicht.

5. Für Fortgeschrittene: Eine besonders schöne Technik ist die 8er Wickelung. Hierbei wird der Faden in einer Acht um die Stegfäden verwoben, was nicht nur optisch schön ist, sondern auch für zusätzliche Stabilität sorgt.

Fazit

Das Annähen eines Knopfes mag auf den ersten Blick simpel erscheinen, doch wie bei vielen Handwerkskünsten steckt der Teufel im Detail. Mit den richtigen Techniken und einem Hauch von Geduld wirst du jedoch feststellen, dass deine Knöpfe nicht nur halten, sondern auch ästhetisch ansprechend befestigt sind. Das richtige Garn und das Setzen von farblichen Akzenten verleihen deiner Kleidung einen individuellen Touch. Also, nimm dir die Zeit, übe diese Techniken und vielleicht wird das Annähen von Knöpfen ja zu einem deiner liebsten Nähprojekte.

4 Kommentare

  1. Liebe Elisabeth,
    damit die Stegfäden gleich lang sind, kann man ein Streichholz unter den Knopf schieben, so habe ich es gelernt von meiner Mutti vor ca. 60 Jahren. Diese Achterwicklung kannte ich bisher nicht, das werde ich jetzt auch so machen, falls mal wieder ein Knopf anzunähen ist.
    Viele Grüße
    Margitta

    • Hallo Margitta, das ist auch ein toller Tipp, danke fürs Teilen 🙂 Bin gespannt, wie du mit der Achterwicklung zurecht kommst, würd mich freuen, wenn du davon berichtest. Liebe Grüße Elisabeth

  2. Hallo Elisabeth, das mit der Achterwicklung ist ja mega schön und neu für mich. Ich kenne auch den Streichholztrick von meiner Mutter. Ansonsten ; vielen lieben Dank für das Teilen deines Wissens. LG Sonja

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